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VON DEN TÜCKEN QUANTITATIVER EVALUATION
Output-Indikatoren, Impact-Maße als Artefakte der Szientometrie?
Ass.-Prof. Dr. Gerhard Fröhlich, Johannes Kepler Universität Linz
Fast alle reden von ihm; viele hätten gerne einen höheren; kaum eineR weiß, wie er berechnet wird: gemeint ist der "Impact Factor" (IF) des ISI (Institute for Scientific Information, USA), des zur Zeit globalen wissenschaftlichen Börsenverwalters, im Besitz eines mächtigen Privatkonzerns. Der Impact Factor (impact = Geschoßwirkung) "mißt", so wird behauptet, die Resonanz und damit die Qualität eines wissenschaftlichen Journals und somit, so wird fälschlicherweise unterstellt, auch seiner Einzelartikel. Die theoretisch wie empirisch fundierte Kritik der Wissenschaftsforschung am IF hatte bislang nur geringen "impact" beim betroffenen Heer der WissenschaftlerInnen, deren berufliche Existenz und Projektgelder immer mehr von diesen Zahlen abhängen (nach der Formel: Summe von Zahl der Artikel mal jeweiligen IFs). Doch nun traf es Mächtige: Das zentrale Paper des "Human Genom Sequencing Consortium" wurde vom ISI nämlich nicht als "hot paper" eingestuft (= als ein Artikel, der besonders viele Zitate hervorruft). Recherchen des britischen "Nature" zeigten schwere Fehler und Verzerrungen in den ISI-Prozeduren.
Ass.-Prof. Dr. Gerhard Fröhlich wird am 19. Juni 2002 an der WU einen Vortrag halten, der sich u.a. mit folgenden Themen auseinandersetzt:
Datenbanken als digitale Verwalter des Überblicks? Praktiken "unethischer Autorenschaft"; Die Logik des rein Quantitativen ("Salamipublikationstaktik"). Journal-Bias und Zeitschriften-Lobby. Wie push' ich meinen Impact? Reformvorschläge.
Organisator: Institut für Allgemeine Pädagogik, WU (Prof. Dr. Horst Pfeiffle)
Sponsor: Österreichische Gesellschaft für Dokumentation und Information ÖGDI/
Verband Wissenschaftlicher Gesellschaften Österreichs (VWGÖ)
Ort: WirtschaftsUniversität Wien,
Freizeitzentrum, Kern A, 1. UG (A 01.13.1), Augasse 2-6
Zeit: Mittwoch, 19. Juni 2002, 17 Uhr c.t.
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